Jena, 20. Mai 2001

Liebe Gemeinde und liebe Bläserinnen und Bläser!

Mein Name ist Ludwig Krey und ich wurde als dienstältester früherer Bläser gebeten, Ihnen kurz aus den Chroniken des nunmehr 75-jährigen Posaunenchores der Kirchgemeinde Jena zu berichten.

Ich habe seit September 1949 dem Chor angehört, also rund 2/3 der Bestehenszeit selbst miterlebt.

Natürlich spielen Bläser bis ins Alte Testament eine Rolle. Hier soll aber über die bläserische Entwicklungsbewegung des ausgehenden 19. Jh. berichtet werden, die von Westfalen ausging und über 3 Generationen mit dem Namen der Pastorenfamilie KUHLO verbunden ist.

Besonders Johannes Kuhlo wollte Bläser für kirchliche Feste und Feiern gewinnen. Er tat das zunächst mit den Blechblasinstrumenten in weiter Mensur-Bauart, wie sie durch die Musik Richard Wagners bekannt geworden sind.

\2. komponierte Johannes Kuhlo leichte und sehr schlicht klingende Sätze zu allen wichtigen Chorälen und Volksliedern.

\3. löst sich Kuhlo von der schweren Orchesternotenschreibweise und verwendete die leichter zugängliche Klavierschreibweise der Noten. Auch die Vermarktung war gut durchorganisiert!

Erst in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts kamen auch in Jena solche Bläserwünsche zum Schwingen. An der Schillerkirche in Wenigenjena waren zu dieser Zeit Pfarrer Caesar und seine Hilfspfarrer Walther und Wolf sehr bemüht, so dass es am 10. Juli 1926 zur Chorgründung kam mit immerhin 7 blaskundigen Männern. Schon im September 1926 wurde erstmals öffentlich geblasen, die musikalische Chorleitung übernahm Kantor Bollow. Im Oktober 19276 wirkte man am Posaunenchortreffen in Gotha mit und schon ab März 1927 wurde jeden Sonnabend vom Stadtkirchenturm geblasen. In Kirchen und Kliniken, zu Gemeindeversammlungen, Trauungen, Geburtstagen und natürlich zum Erntedank gab es vielfältige Betätigungen. Die Bläserzahl wuchs rasch und die Einsätze wurden in Tageszeitungen gelobt, andererseits wuchsen auch Spannungen. Am 28.11.1929 wurde vom Stadtrat das öffentliche Blasen wegen Verkehrsstörung verboten.

1935 übernahm Kantor Walter Zöllner die Chorleitung bis zu seiner Berufung als Thomasorganist nach Leipzig.

An der 700 - Jahr - Feier der Stadt Jena 1937 war der Posaunenchor noch sehr aktiv, aber die Spannungen zwischen Freidenkern, Deutschen Christen und Bekennender Kirche sowie der Kirchenverwaltung waren nicht mehr überbrückbar, so dass der Chor beschloss, seine Tätigkeit zu beenden und Instrumente und Noten wurden in der Kirchenverwaltung in der Johannisstraße eingelagert. Sie wurden durch die schweren Bombenangriffe im Februar 1945 verschüttet und schwer beschädigt. Aber auch mancher der alten Bläser, so auch der Thomasorganist Walter Zöllner, sind aus dem schrecklichen 2. Weltkrieg nicht zurückgekehrt. Am 25. Februar 1947 regte Kantor Weigel / Friedenskirche an, die Tätigkeit des Jenaer Posaunenchores wieder aufzunehmen. Hier darf ich vielleicht namentlich Kurt Gundermann, Fritz Apel und Harald Bocker als Helfer bei den Bergungsarbeiten nennen. Musikinstrumentenmacher Fritz Kraus und ein Buchbindermeister "zauberten" das verschüttete Inventar wieder in einen brauchbaren Zustand.

Zur Ehre Gottes und zur Freude der Kirchgemeinde wollte man den Bläserdienst tun.

Schon am 21.09.1947 war der erste feierliche Bläsereinsatz vom Baugerüst der zerstörten Stadtkirche möglich. Zur Glockenweihe der Stadtkirche am 13. Dezember 1947 waren es bereits 13 Bläser.

Landesbischof Mitzenheim, selbst ein begeisterter Bläser, hatte 1947 Herrn Walter Jüterbock zum Landesposaunenwart berufen. Herr Jüterbock war als Flüchtling nach Thüringen gekommen, war Musiker und Handelskaufmann - eine Kombination, die sich für den Wiederanfang als besonders günstig erwies. Sein Dienstsitz wurde ab 1949/ 1950 in Jena eingerichtet und er übernahm die Leitung des Jenaer Posaunenchores aus den Händen unseres verehrten Fritz Apel.

Mit einem kleinen, aber für diese erste Nachkriegszeit so ganz typischen Erlebnis möchte ich den ersten Teil beenden: Aus alter Jena - Ost - Tradition blies der Posaunenchor am 2. Oktober 1949 zum Erntedankfest nicht nur in der Schillerkirche, sondern natürlich bei allen 8 Bauerngehöften. In der großen Hauseingangstür der Gembdenmühle lauschte uns innig und ergriffen ein schlichter Mann.

Am Ende wünschte er sich eine bekannte Choralnummer aus den Kuhlo-Noten. Es zeigte sich, dass er ein Spätheimkehrer aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft war, seine gesamte Familie in Ostpreußen verloren hatte und ehemals Bläser gewesen war. Für ihn - Otto Ehleben - wurde der Jenaer Posaunenchor eine neue Heimat und wir gewannen den treuesten Tubabläser.

Teil 2

Dem neuen Landesposaunenwart Jüterbock gelang die große Aufgabe in den nächsten Monaten viele junge Menschen, besonders auch Studenten, für die Bläserei zu gewinnen und auszubilden.

Aus dem Vogtland konnte er trotz großer Schwierigkeiten neue Musikinstrumente beschaffen, und so den Jenaer Posaunenchor in kurzer Zeit auf engmensurierte Trompeten und Posaunen umstellen, was den modernen Klangidealen entsprach.

Die Zahl der Bläser wuchs auf über 40 an, so dass nun Probleme mit geeigneten Probenräumen auftraten.

Die Stadtkirche lag noch in Trümmern. So probten wir im Sommer in der Friedenskirche und hausierten im Winter in der Herberge zur Heimat am Saalbahnhof oder im notdürftig reparierten Lutherhaus oder im Melanchthonhaus oder in ganz kalten Winterszeiten zwischen den Werkbänken der Glaserei Apel.

Auch das Notenmaterial wurde von Jahr zu Jahr besser. Es kam ein modernes Posaunenchoralbuch für ganz Deutschland heraus. Zu den großen Kirchentagen erschienen Notenhefte mit uns vorher nicht zugänglichen Bläserstücken von Schütz, Pezelius und des Startrompeters der Bach-Zeit, Gottfried Reiche.

Aber zur Charakteristik jener Zeit gehört eben auch, dass am 30.12.1949 jeder Bläser vom Hilfswerk ein Paar Gummischuhsohlen für 1 Mark bekam. Und im Juni 1952 bekam jeder Bläser des Thüringer Auswahlchores beim Hilfswerk in Eisenach ein weißes Hemd.

Zur Verbesserung der Ausbildung neuer Bläser verfasste Walter Jüterbock eine Bläserschule für Anfänger, die in mehreren Auflagen erschien und in fast allen deutschen Landeskirchen Verwendung fand. Herr Jüterbock gründete oder wiederbelebte in diesen Aufbaujahren von Jena aus eine große Zahl neuer Posaunenchöre im Thüringer Land. Und immer war der Jenaer Posaunenchor als Geburtshelfer mit auf Reisen, aber ohne moderne Transportmittel.

Jenaer Theologen gingen dann schon als Pfarrer hinaus auf entlegene Pfarrstellen und bekamen von uns Starthilfe! Die großen Kirchentage in Hamburg, Berlin (1951) und Leipzig (1954) werden uns immer in großartiger Erinnerung bleiben, wenn auch der Transport z. T. in Güterwagen stattfinden musste. Leider kam es um 1962 zu Spannungen im Chor, als junge Bläserinnen aus Görlitz während ihrer Jenaer Ausbildung mitblasen wollten. Als Gegenargument wurde der angeblich Mitzenheimsche Kernsatz "Blasen ist Mannessache" herangezogen. Aber die Jenaer Bläser entschieden gegen ihren Chorleiter, so dass nun Dipl. Forsting. Bernhard Möller die Chorleitung übernehmen musste. (Eine jener Bläserinnen wirkt heute noch mit!). Bernhard Möller führte den Chor über mehrere Jahre in ganz großartiger Weise und in hoher Qualität, bis er als Kirchenrat nach Eisenach berufen wurde.

In diesen Jahren begannen die Bläser auch mit Bläserreisen in den Ferien als ganze Familien - eine neue Form freudiger missionierender Bläsertätigkeit im Harz und in Mecklenburg.

Teil 3

Das 3. Vierteljahrhundert war eine besonders schwierige Phase. Nach Herrn Möllers Abschied nach Eisenach - er blieb Jena eigentlich immer fest verbunden und reiste auch mit uns - übernahm ich für über 17 Jahre die Chorleitung.

Strenge DDR-Gesetze, ja sogar Bestrafungen - drei inhaftierte Jenaer Bläser - waren uns eine große Warnung - machten die gewohnten Bläsereinsätze immer schwieriger.

Auch die Kliniksgottesdienste schrumpften fast auf null. Wir hatten fast immer junge Menschen zur Ausbildung - der Unterricht wurde überwiegend von Herrn Lowitzsch und Herrn Bock erteilt. Aber es gab eine neue Problematik, weil Schüler aus Bange um ihre Oberschuldelegierung oder Studienzulassung nicht mehr öffentlich blasen wollten.

So kam es, dass wir uns mehr auf Kirchenmusiken einstellten, wodurch aber auch die qualitativen Ansprüche stiegen. Trotzdem waren wir zwischen Camburg und Rudolstadt und zwischen Magdala und Bürgel das ganze Jahr in unermüdlichem Einsatz.

Aber auch größere Unternehmungen, wie die Bläsertage in Dresden, Kirchentage in Erfurt und Bläserfahrten mit Familien zu Urlaubsorten an norddeutschen Seen konnten wir durchführen.

Mit einer Episode möchte jetzt fast abschließen:

1975 bliesen wir eines Sonnabends eine Vesper in der Friedenskirche und am Sonntag danach ein völlig anderes Programm. Bauernkriegsgedenken in der Cyriakskirchenruine bei Camburg, organisiert vom dortigen Kulturbund. Der Kulturbund erhielt 2 Tage vorher von einem gewissen Ministerium die Weisung, dieses "kirchliche" Konzert abzusagen. In letzter Minute konnten sich die staatlichen Stellen doch einigen und wir bekamen -. wohl als Ärgerausgleich - den Bauernkriegsorden überreicht (wohl der einzige Orden, den unser kirchlicher Posaunenchor je bekam). Wir bedankten uns schmunzelnd, in dem wir mit der Gemeinde bliesen und sangen den Bauernkriegschoral "Wach auf, wach auf, du deutsches Land", was wir auch gleich hier singen wollen.

1986 übergab ich die Chorleitung an einen hauptberuflichen kirchlichen Mitarbeiter des Posaunenwerkes, Herrn Manfred Röse. Es war leider nur ein ganz kurzes Intermezzo und so übernahm Herr Gerhard Bock bis heute die ganze Last der Chorleitung über die Wendezeit hinweg mit ihren völlig anderen Strukturen und viel komplizierteren Nachwuchsproblemen, weil nur noch ungern solche Pflichten eingegangen werden. Wir sind sehr dankbar, dass Herr Landesposaunenwart Ullmann aus Apolda oft und so auch zu diesem Jubiläum dem Jenaer Posaunenchor hilft

Es war in den letzten rund 25 Jahren ein besonders gutes Gefühl, immer die Hilfe und Unterstützung von Herrn LKMD Reuter zu haben, der uns selbst oft auf seiner Posaune bei Bläsereinsätzen geholfen hat, der uns als Dirigent streng und kritisch geschult hat und sogar eigene Kompositionen für Bläser zur Verfügung stellte.

Ein ausdrücklicher Dank darf aber hier einmal den immer einsatzwilligen Bläserinnen und Bläsern und ihren opferbereiten Familien gesagt werden, durch die es erst möglich wurde, "Zur Ehre Gottes und zur Freude der Kirchgemeinde" bei Wind und Wetter im Einsatz zu sein.

Auswertung des 76. Jahres des Posaunenchores Jena.

Am Ende der gelungenen Feier des 75-jährigen Jubiläums teilte uns Landesposaunenwart Ullmann, zu unserem Bedauern, mit, dass er die Leitung des Posaunenchores Jena aufgäbe. Da auch Herr Bock die Leitung aus der Hand geben wollte, stand der Posaunenchor Jena ohne Leiter da. So übernahm Ulrike Baldeweg samt Familie die Leitung über den Sommer hinweg. Zusammen mit LKMD Reuter fanden wir jedoch eine Lösung.

Steffen Pospischil, promovierender Theologe, Bläser mit Erfahrungen als Posaunenchorleiter, wurde unser neuer musikalischer Leiter. Die organisatorische Leitung behielt Ulrike Baldeweg.

Der Chor wuchs stetig an, allerdings fast nur Studenten der Friedrich-Schiller-Universität Jena, auf eine Größe von etwa 25 Bläsern. Zugleich konnten auch Nachwuchsbläser dem Chor hinzugefügt werden, die ihre Ausbildung zunächst von Frau Baldeweg, später dann von Herrn Pospischil bekamen.

Der erste Bläsereinsatz unter der Leitung von Herrn Pospischil war ein ökumenischer Gottesdienst in einem Zirkuszelt auf der Ringwiese. Außerdem erweiterte sich das Einsatzgebiet des Posaunenchores. So spielten wir öfter zum Gottesdienst in der Stadtkirche St. Michael.

In der Adventszeit wurde eine alte Tradition wieder aufgenommen. An jedem Adventssonntag spielte der Posaunenchor Jena vom neu restaurierten Turm der Stadtkirche.

Im Mai 2002 spielte der Posaunenchor Jena zusammen mit dem Posaunenchor Tautendorf zur Trauung von Wolfram und Marie Hesse.

Anfang Juni fand ein erstes Probenwochenende im Pfarrhof Tautendorf statt. Dort probten wir im schönsten Sonnenschein für ein Konzert Ende Juni in Zwätzen. Gemeinsam mit dem Kirchenchor der Region Jena-Nord wurde am Johannistag musiziert und auch das Experiment, Bläser und Sänger zu einem Ensemble zu vereinen, ist gelungen. Mit diesem Konzert erlebte der Posaunenchor gemeinsam mit dem Kirchenchor einen großen Erfolg und die Sommerferien konnten beginnen.

Der erste Höhepunkt nach den Ferien war auch für den Posaunenchor der ökumenische Kirchentag "Einfach Leben", zu dessen Abschlussgottesdienst gemeinsam mit einem ökumenischen Chor unter Leitung von LKMD Reuter musiziert wurde. Außerdem konnten wir eine geistliche Abendmusik im Rahmen der Konzertreihe der Dorndorfer Abendmusiken spielen.

Für den 2. Advent 2002 ist eine weitere Abendmusik in Göschwitz geplant. Auch damit wird eine schon längere Zeit bestehende Tradition wieder aufgenommen und fortgeführt. Ebenso soll die Tradition des Turmblasens an der Stadtkirche fortgeführt werden.

Zwischen 2003 und 2006 zeigte sich ganz deutlich, dass der Posaunenchor aus der musikalischen Landschaft Jenas, aber auch der umliegenden Region nicht mehr wegzudenken ist. Feste Termine etwa in Altengönna, Dornburg, aber auch in Zwätzen oder in Göschwitz sind Ausdruck einer großen Freude und Verbindung, welche durch das gemeinsame Musizieren geschaffen wird.

Nach wie vor stehen die christlichen Feiertage dabei im Zentrum: Pfingsten, Himmelfahrt, Ostern, der Ewigkeitssonntag und Weihnachten sind Termine, an denen der Posaunenchor gegebenenfalls auch mehrfach zu Veranstaltungen ausrückt. Insbesondere der pfingstliche Waldgottesdienst in Altengönna, zu dem erst Tische, Bänke, Altar und Instrumente mittels einiger Trecker geschafft werden müssen, ist ein Highlight in jedem Jahr. Aber auch die besinnlichen Andachten auf den Friedhöfen zum Ewigkeitssonntag oder in der Frühe des Ostermorgens hinterlassen wohlige Erinnerungen.

Gottesdienste musikalisch zu gestalten, hat dementsprechend das Leben des Posaunenchors auch in dieser Zeit sehr geprägt. Ob in der Stadt- oder Friedenskirche, in Altenheimen oder unter freiem Himmel, Posaunen und Trompeten schaffen es an den unterschiedlichsten Orten, das Wort Gottes zu den Menschen zu tragen und ihm Gehör zu verschaffen.

Ebenso fest gehörte es zwischen 2003 und 2006, in den Krankenhäusern und Altenheimen der Stadt Musik zu machen. Verstärkt tut der Posaunenchor dies in der Advents- und Weihnachtszeit. Aber das ganze Jahr über ist es möglich, wegen Geburtstagen, Feiern oder zu anderen besonderen Anlässen anzufragen. Explizit in die Weihnachtszeit gehört aber das Adventsturmblasen: An jedem Adventssonntag kämpft sich ein mutiges Trüppchen die vielen Treppen im Turm der Stadtkirche hinauf, lässt sich auch nicht von der - fast frei schwingenden - Leiter im Turm abhalten und drängt sich in die Laterne des Turmes, um in alle vier Himmelsrichtungen Advents- und Weihnachtschoräle zu blasen, damit es in der Stadt und in den Herzen der Menschen Weihnachten werden kann. Ungeachtet wüster Wetterbedingungen, die durchaus das eine oder andere Mal für eingefrorene Ventile gesorgt haben, ist und bleibt dieses Turmblasen ein aufregender und wichtiger Bestandteil des musikalischen Lebens.

Es ist aber noch auf ein paar ausgewählte Highlights zu blicken, die das Leben des Posaunenchores in diesen drei Jahren prägten: So wurde am 9. November 2003 die Einführung des neuen Landeskirchenmusikdirektors, Martin Meier, mitgestaltet, drei Tage später war die Einweihung eines Kindergartens in Zwätzen zu feiern und Anfang 2004 spielte der Chor bei der Verabschiedung von Pastorin Härtel in Altengönna. Es folgte eine Abendmusik in Zwätzen, bevor sich schließlich im Oktober 2004 alle erneut in Altengönna versammelten, um ein unvergessliches Probenwochenende zu bestreiten. Nicht zuletzt dadurch wurde die anschließende musikalische Vesper in der Friedenskirche zu einem großen Erfolg.

Ein weiterer Höhepunkt folgte am 17. April 2005, als der MDR einen Radiogottesdienst aus der Stadtkirche in die Welt übertrug. Der Posaunenchor war mit von der Partie, begleitete die Choräle, glänzte durch eigene Auftritte und sorgte mit dem Schlussstück dafür, dass nicht nur die Gottesdienstbesucher, sondern auch die Radiohörer beswingt in den Tag entlassen wurden.

2005 waren aber auch zahlreiche Posaunenchöre in Jena zu Gast, eingeladen zum mitteldeutschen Bläsertreffen. Das Eröffnungskonzert bestritt der Posaunenchor mit Unterstützung aus Weimar und Buttstädt, im Nachhinein wurde dem Chor "hohe Spielkultur" attestiert. "Standing ovations" rundeten ein bemerkenswertes Konzert ab, das wunderbar einstimmte auf den kommenden Tag mit seinen Gottesdiensten, Proben, Gesprächen rund ums Blech und dem großen Zusammentreffen und Musizieren aller Bläser auf dem Marktplatz. Mit der Eröffnung des Stadtkirchentags in Jena und einem reichhaltigen Programm in der Advents- und Weihnachtszeit ging das Jahr 2005 für den Posaunenchor zu Ende.

Seit Juli 2003 hat der Chor bis Ende 2005 knapp 100 Auftritte gehabt - eine stolze Summe, bedeutet dies doch immer, dass Termine, Kalender, Autos, Notenschlepper und Probenzeiten zu koordinieren sind. Dass dies alles in den letzten Jahren so gut geklappt hat, ist sicher auch auf das Fundament zurück zu führen, auf dem der Posaunenchor steht: "Gott zum Lob und uns zur Freude" - so soll das gemeinsame Musizieren verstanden werden. Und das macht eben viel möglich.